Der Prager-Haus Apolda e.V. macht Judengeschichten bekannt.
Gerne möchte ich Euch auf eine Lesereise mitnehmen, die der Prager-Haus Apolda e.V. in diesem Jahr durchführt. Der ausschließlich dem Allgemeinwohl verpflichtete Verein möchte die Erinnerung an jüdisches Leben in Thüringen beleben, gegen Antisemitismus und jede Form gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit wirken und die junge Generation zu einem Leben für Toleranz und Menschlichkeit ermutigen will. Dieses Jahr ist zum LESE-JAHR ausgerufen, indem alle 14 Tage an einem Samstag die Apoldaer Judengeschichten mit einer Lesung bekannt gemacht werden.
Die erste dieser Veranstaltungen fand am 14. Januar 2023 im Shalom in der Ritterstraße 19 in Apolda statt. Hier befindet sich die Geschäftsstelle des Vereins, die als Versammlungsort der Vereinsmitglieder dient und die eine umfangreiche Bibliothek zum Zeitraum 1933 bis 1945 sowie Dokumente, Fotos und Artefakte beherbergt. Außerdem werden hier die Veröffentlichungen des Vereins angeboten.
Am 28. Januar liest Peter Franz aus: „Die Frau im Schrank” – Ein Gruß aus dem Jenseits. Beginn der Veranstaltung im Shalom des Prager-Haus Apolda e.V. ist 15.00 Uhr.
Und am 11. Februar, ebenfalls ab 15.00 Uhr, steht „Der Unglücksbote“ – Der Befehl zur Fahrt in den Tod. auf dem Programm.
Eine weitere Lesung findet am 25. Februar 2023, 15.00 Uhr, statt: Bei dieser Veranstaltung im Schalom geht es um die Rettung des jüdischen Schneiders Alfred Lichtenstein aus Apolda durch einen Kriegskameraden in Oettersdorf bei Schleiz.
Vom Wirken des jüdischen Arztes Dr. Rudi Moser aus Apolda handelt die Geschichte „Der Röntgenarzt“. Er galt als ein Menschenfreund und war besonders ein Freund der Armen. Moser wurde von den Nazis vertrieben. Peter Franz liest am 11. März 2023, 15.00 Uhr, wie immer im Schalom.
Das Schicksal eines jüdischen Geigers wird in der sechsten Apoldaer Judengeschichte thematisiert. Wegen der Liebe zu einer „arischen“ Frau wird er in den Konzentrationslagern Buchenwald und Auschwitz in Haft genommen. Die Musik und die Liebe zu seiner Gerda schenken ihm Kraft zum Überleben. Peter Franz liest diese Geschichte am 25. März 2023, 15.00 Uhr, wie immer im Shalom.
Über die pfiffige Tat eines jüdischen Textilunternehmers, sich dem Versuch einer „kalten“ Enteignung durch die Gestapo zu widersetzen, wird in der unter dem Titel „Die Geheimtür“ stehenden siebenten Apoldaer Judengeschichte berichtet. Die Lesung findet am 15. April 2023, 15.00 Uhr, im Prager-Haus in der Bernhard-Prager-Gasse 8 statt.
Mit „Der Zuckerbäcker“ ist die achte Episode aus der Reihe Apoldaer Judengeschichten betitelt. Der jüdische Schokoladenfabrikant kann sich nur heimlich mit seiner Frau und den Kindern sehen, weil Schreibtisch-Täter Hans Joseph Maria Globke dies so will. Peter Franz lädt zu dieser Lesung am Samstag, 29. April 2023, 15.00 Uhr, ins Prager-Haus in der Bernhard-Prager-Gasse 8 ein.
Von einigen beherzten Menschen, die im Nazireich ihre Humanität bewahrten, indem sie Apoldaer Juden in Not und Verfolgung beistanden und vor dem Tod retteten, handelt die neunte Episode. Peter Franz liest aus dieser Folge der „Apoldaer Judengeschichten“ am Samstag, 13. Mai 2023, 15.00 Uhr, im Prager-Haus in der Bernhard-Prager-Gasse 8.
Vom Judenhaus in der Bernhardstraße 14 handelt die elfte Ausgabe der Apoldaer Judengeschichten. Das Haus war von 1940 bis 1942 Aufenthaltsort für zehn jüdische Menschen. Sie waren dort zwangsweise eingewiesen und warteten auf ihre Deportation. Peter Franz lädt zur Lesung aus dieser Geschichte am Samstag, 10. Juni 2023, 14.00 Uhr, in das Prager-Haus in der Bernhard-Prager-Gasse 8 ein.
Weitere Informationen über diese Veranstaltungsreihe sowie aktuelle Termine und Neuigkeiten sind nachzulesen auf der Internetseite:
