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Newsletter Dezember 2022

Zum Jahresende – Gedanken und Gefühle aus Auerstedt

Liebe Freundinnen und Freunde!
Liebe Empfängerinnen und Empfänger meines Newsletters!

Besondere Tage liegen vor uns. Weihnachtsgefühle entstehen in vielen Herzen. Und ich möchte das Jahr nicht ohne Worte an Euch beenden, obwohl Worte in diesem Jahr besonders schnell Ärger und Streit hervorrufen können. Offenheit kann missverstanden werden. Doch Ihr sollt weiterhin wissen, wie ich fühle und denke, und ich höre weiterhin gerne Eure Antworten, für die ich dankbar bin.
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­ Der Krieg. Ich meine, den Lärm der vermehrten Flüge Tag und Nacht über mir zu hören – Leipzig ist ein Knotenpunkt der Flüge in die Ukraine – und Angst steigt in mir auf wegen der Militärfahrzeuge, die ich immer mal wieder auf der Autobahn antreffe und die in Richtung Osten fahren. Ich denke dann: „Wieder mehr Waffen in die Ukraine.“ Man muss doch nicht Geschichte studiert haben, um zu wissen: je mehr Waffen, desto mehr Tote. Militärischer Nachschub heißt Kriegsunterstützung.

Die deutsche Regierung hat die Menschen im Donbass, die seit 2014 unter dem Beschuss und der Aushungerung ihrer eigenen Regierung und der ukrainischen Armee als sogenannte „Verräter“ leiden – ursprünglich etwa vier Millionen Menschen – nicht geschützt, obwohl sie sich durch die Minsker Vereinbarungen dazu verpflichtet hat. Es verlangt nicht sehr viel Zeit von Euch, wenn Ihr Euch diese Erklärung einmal durchlest – dann werdet Ihr sehen, dass nichts von dem, zu dem sich die ukrainische Regierung verpflichtet hat, umgesetzt wurde. Zudem haben wir inzwischen durch ein „ZEIT“-Interview mit der vormaligen Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel gelesen: „Das Minsker Abkommen von 2014 war ein Versuch, der Ukraine Zeit zu geben. Sie hat diese Zeit auch genutzt, um stärker zu werden, wie man heute sehen kann. Die Ukraine von 2014-2015 ist nicht die moderne Ukraine“, und „… dass der Konflikt auf Eis gelegt worden war“: Sie stellte fest: „…genau das hat der Ukraine unschätzbare Zeit verschafft.” Interpretiert Russland nun zu Recht oder zu Unrecht, dass das Minsker Abkommen von vorneherein ganz andere Ziele hatte, als es vorgab?

Jedenfalls ist es so, dass, – seit sich die Mehrheit der Menschen im Donbass entschieden hatte, der durch die Vertreibung des gewählten Präsidenten Janukowitsch von den USA eingesetzten Regierung in Kiew ihre Unterstützung zu entziehen -, die Bewohner dort keine Renten oder andere Bezüge mehr erhielten, ihnen die Geldautomaten gesperrt und sie von der eigenen Armee beschossen wurden… und das ist Bürgerkrieg. Ich habe diese Entwicklungen von Anfang an genau verfolgt, da ich bereits durch den Regime Change-Versuch in Syrien und die katastrophalen Folgen alarmiert war.

In ein Land im Bürgerkrieg aber darf unsere Regierung keine Waffen liefern. Nun, nach dem 24.2.22 verhalten sich unsere herrschenden Politiker und die sie zum Krieg treibenden Medien so, als ob es keine Zeit davor gegeben hätte. Sie setzen sich keiner Kritik aus und machen jedwede Kraft, die für Verständnis zwischen den seit acht Jahren im Bürgerkrieg befindlichen Parteien auf beiden Seiten wirbt, mundtot. „Russia Today“ ist verboten. Wenn in Deutschland lebende russische Menschen ihre Regierung erklären oder gar verteidigen wollen, verlieren sie ihre Bezüge. Mehr noch, einige in Deutschland lebende Russinnen und Russen wurden seit dem 24.2.22 durch mehr oder weniger offenen Druck sogar gezwungen, sich gegen ihren Präsidenten und das gesamte seine Politik unterstützende russische Parlament (es gab in der russischen Duma Einhelligkeit in der sogenannten „Spezialoperation“, und das sollte uns doch zu denken geben) auszusprechen, wenn sie ihr Geld und ihre Aufträge behalten wollen. Das wurde uns durch die Medien gleich zu Beginn des Krieges vor Augen geführt.

In dieser Zeit der grundsätzlichen Neubewertung unseres Lebens schrieb ich ein Gedicht, welches ich Euch gerne vorstellen möchte:

Gottvergessen

 
Die heute in Deutschland Herrschenden
haben Gott vergessen
und sich anstelle dessen
selbst zu Herrschern erklärt
die über ihr Volk entscheiden
nach Gutdünken
Und alles für falsch erklären
Was sich wehrt.
 
Die Selbstherrlichkeit strömt
in alle Poren der Gesellschaft
zersetzt die herrschenden und
überkommenen Regeln und Gesetze.
 
Was aufgebaut wird
ist der autoritäre Staat
und die gleichzeitige
Anarchie der Gesellschaft.
 
Noch sind die Bürger
recht gehorsam
doch wird das nicht bleiben
wenn es so weitergeht.
 
Wir Menschen brauchen Ordnung
und Gemeinwohl
und den Glauben an die
behütende Hand des Staates
und der Gemeinschaft.
 
Wir brauchen auch einen
Sinn im Leben
und den kann uns
die Gemeinschaft geben.
 
Im Einklang mit der Natur zu sein
ist unser Bestreben.
Der Sinn des Lebens ist es
zu leben.

Gene teile ich mit Euch auch Erkenntnisse, die ich nach nächtlichen Träumen aufschrieb:
 
· Kommunikation statt Indoktrination
· Aufklärung statt Zwang
· We need to go deeper (englisch, in Deutsch: Wir müssen tiefer gehen)
· Lasst uns damit aufhören, Gift in die Gemeinschaft zu spritzen
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Aus dieser Zeit stammt auch ein zweites Gedicht, welches ich Euch vorstellen möchte:

Zeitenwende

 
Von der Hände Arbeit leben
das ist, was Geschichte lehrte
Stolz erfüllte da die Menschheit
auf ihr Werk
zurückzublicken.
 
Jetzt soll all dies nicht mehr gelten
weil es die Maschinen gibt.
Zug um Zug ersetzt der Fortschritt
Menschenverstand durch
Maschinenhand.
 
So entstehen Weltenherrscher
die im Wahn der Allmacht schwelgen
die sich selbst als Gott einsetzen
die Natur als Mittel sehen
und die Menschheit als Objekt.
 
Sie zerstören, was wir schufen
durch ihr eigenmächtig Tun
ohne uns auch je zu fragen
weil sie ihre Diener haben
die sie überall platzieren
und die uns ersetzen sollen.
 
Was noch bleibt der alten Menschheit
die an ihrem Erbe hängt?
Wird sie es geschehen lassen
Mutter Erde zu zerstören?
 
Die Gewalt scheint übermächtig
grausam übt sie die Zerstörung
unaufhaltsam scheint das Ende
dieser seelenlosen Welt.
 
Uns jedoch ist Herz gegeben
welches schlägt im Mitgefühl.
Die Jahrzehnte der Verblendung
könnten auch zu Ende gehen
wenn die Menschheit einig ist
Liebe über Macht zu setzen.

Ich schaue mir die Politik aller möglichen Regierungen an und hinterfrage ihre Motive. Was ich sehe, ist unverhüllte Geopolitik. „Der Westen“, hier aber insbesondere bestimmte Konzerne und Interessensgruppen wollen die ukrainische Schwarzerde, wollen dort fracken und bestimmen. Das haben sie erreicht. Durch Elon Musks Twitter-Übernahme kommen die Informationen über den Sohn des jetzigen US-Präsidenten Biden nun an die Öffentlichkeit, die kurz vor den letzten Präsidentschaftswahlen in den USA gezielt unterdrückt wurden. In ihnen geht es auch um die Ukraine und wie dort Familien- wie auch US-Interessen durchgesetzt wurden.

Jetzt ist Russland dran. Es wird in den Medien unverhüllt von „Regime-Change“ oder gar von Mord an Putin gesprochen. Wer dies nicht sieht, will es nicht sehen. Wie sagte unsere durch das Young-Global-Leaders-Programm[1] aus Davos geschulte Außenministerin Baerbock? „Das wird Russland ruinieren“. Nach den verheerenden Morden an der sowjetischen Zivilbevölkerung im Zweiten Weltkrieg und insbesondere dem gezielten Mord an sowjetischen Kriegsgefangenen und den sogenannten „Kommissaren“, die nach Gefangennahme in Deutschland sofort getötet wurden, ist eine solche Aussage unserer Außenministerin in meinen Augen unverantwortlich und schändlich. Etwa drei Millionen sowjetische Kriegsgefangene wurden in Deutschland dem Hungertod und der Seuche zugeführt.

Die Zeit der Verteufelung und des Mordens wegen anderer Meinungen müssen wir hier in Deutschland in diesem Jahrhundert – möglichst sofort – überwinden. Auch mit den Verteufelten ist zu sprechen, denn sonst werden sie morden oder gemordet werden. Lasst uns freundlich miteinander umgehen. Zu all diesem Thema spreche ich in meinem neuen Interview, welches Ihr auf meiner Website www.marionschneider.net anschauen könnt.

Inzwischen durfte ich auf Initiative meines Verlages auch eine erste Buchlesung mit meinem Buch „Einladung nach Thüringen“ durchführen. Als ich zur Vorbereitung das Buch noch einmal durchlas, bemerkte ich erneut, wie viele schöne Geschichten und Rezepte sich in ihm finden. Ich kann es Euch als Geschenk oder zur eigenen Lektüre empfehlen. Gerne komme ich auch zu Euch zu einer Buchlesung oder zum Gespräch. Ladet mich ein! Ich würde mich sehr freuen.

Schließlich möchte ich Euch auf unsere Weihnachts-Spendenaktion hinweisen. Das Kinderhilfswerk Ourchild sammelt für die Arbeit mit Jugendlichen und Kindern aus dem Volk der Apurina der indigenen Gemeinschaft der Camikua in der Region Boca do Acre im Amazonasgebiet. Unterstützt wird mit den Spenden auch die Anpflanzung von Heilpflanzen und einheimischen Obstbäumen sowie die Wiederherstellung des Staudamms für die Verbesserung der Ernährung der Gemeinde. Für alle, die den Amazonas und seine Zukunft unterstützen möchten, gibt es die Möglichkeit zum Spenden über Facebook  oder direkt über unsere Webseite  mit dem Vermerk „Apurina“.

Nun freue ich mich außerordentlich und sehr, dass es Euch gibt. Ich wünsche Dir/Ihnen/Euch, Euren Familien, Freunden, Mitarbeitern und Kollegen frohe Weihnachtsfeiertage und einen guten Rutsch in das neue Jahr sowie viel Glück und Freude und natürlich Gesundheit für 2023.

Liebe ist es, was zählt.

Eure Marion

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Weltwirtschaftsforum#YGL – und wer eine alternative Sichtweise bevorzugt, findet hier interessante Informationen: https://swprs.org/the-young-global-leaders-of-the-davos-world-economic-forum-wef/