Ein neu gestartetes Format auf Youtube bot mir die Gelegenheit zum Interview.
„Die Nato hat Russland so lange provoziert, dass Russland in den Krieg ziehen musste.“ Dieser Aussage stimmen in einer neuesten Studie 35 Prozent der Befragten in Ost- und 22 Prozent in Westdeutschland zu. Diese Zahlen präsentierte laut einer Meldung der Ostthüringer Zeitung sowie weiterer Titel der Funke-Mediengruppe vom 7. Dezember 2022 das Mercator Forum Migration und Demokratie der Technischen Universität Dresden. Von den befragten Ostdeutschen wollen nur 28 Prozent die Unterstützung für die Ukraine auch dann aufrechterhalten, wenn dies hierzulande negative Folgen wie zum Beispiel höhere Energiepreise hat.
Der Krieg in der Ukraine war auch ein zentrales Thema bei meinem Anfang Dezember geführten Interview in „Heimat Talk“. Der neu gestartete YouTube-Kanal, der sich als unabhängig und überparteilich versteht, möchte nach Aussage der Macher fortan Menschen aus Wirtschaft und Politik zu aktuellen Themen befragen. Die Webvideoproduzenten besuchten mich für ihren Talk in Auerstedt.
„Jeder Tag, jede Woche gestaltet sich kriegerischer.”
Im Interview kritisiere ich die derzeitige Politik der Bundesregierung, die aus meiner Sicht versagt hat: Jeder Tag, jede Woche gestaltet sich kriegerischer. Führende PolitikerInnen glauben, dass die Ukraine tatsächlich gegen Russland gewinnen kann, weil sie ja so viele Waffen bekommt. Dass wir uns selber damit ein riesen Pulverfass schaffen und selber damit in die Luft fliegen können, ist uns anscheinend überhaupt nicht bewusst.
In diesem Zusammenhang kamen wir auch darauf zu sprechen, ob ich die Maßnahmen der Regierung und die aufgenommenen Kredite zur Entlastung der Bevölkerung für ausreichend und für richtig halte. Hierzu vertrete ich eine klare Meinung: Ich halte die ganze Kreditpolitik unserer Regierung für schändlich. Man nimmt Kredite auf, die unsere Kinder und Kindeskinder abzahlen müssen. Das Geld geht zu einem geringen Teil an unsere Bevölkerung, zu einem großen Teil an die Finanz-, Pharma- und Rüstungsindustrie sowie die Erdöl-, Fracking- und Atomstromindustrie. Man hätte ganz andere bevölkerungsfreundliche Lösungen praktizieren können. Mir fällt dazu zum Beispiel ein kompletter Erlass der Mehrwertsteuer auf Treibstoffe ein.
„Ich halte die ganze Kreditpolitik unserer Regierung für schändlich.”
Die Interviewer thematisierten auch meine bisherige Arbeit als Unternehmerin. In diesem Zusammenhang berichtete ich unter anderen darüber, wie ich im Ausland erlebt habe, dass sich dort viele lobend über unseren Mittelstand äußerten und ich zunehmend Stolz auf unseren Mittelstand, zu dem ich ja auch gehöre, entwickelt habe. Jetzt erlebe ich, dass man den Mittelstand in unserem Land mutwillig zerstört. Filetstücke werden zerteilt und immer mehr internationale Konzerne verdrängen ihn.
Eine Chance für den Dialog bieten
Im Videointerview kamen wir außerdem auf die Chancen der Freien Wähler Thüringen zu sprechen, für die ich seit diesem Jahr als Stellvertretende Vorsitzende fungiere. Ich bin optimistisch, dass unsere junge Partei bei der nächsten Wahl in Thüringen die Fünf-Prozent-Hürde meistern kann. In ganz Thüringen agieren Freie Wähler-Organisationen, die bisher nur kommunalpolitisch und nicht thüringenweit orientiert sind. Künftig gilt es, diesbezüglich im Freistaat Bündnisse und Strukturen zu schaffen. Im Gespräch mit „Heimat Talk“ erklärte ich unseren wichtigen Politikansatz: ausgleichend zu wirken. Die Freien Wähler können für unsere Bürger und alle politischen Akteure eine Chance für den Dialog bieten. Nur der Dialog, davon bin ich überzeugt, wird uns zu Lösungen führen.
Marion Schneider
Hier geht’s zum Video-Interview: